- ANZEIGE -
E-Paper Abo Anmelden
Ressorts
icon-logo

Kolumne

Die Botschaft kommt an

15.04.2024

Rund um Ostern habe ich einige Konzerte besucht. Dasselbe unternahmen viele weitere Musikfreunde. Grosse Landeskirchen waren am Karfreitagskonzert bis fast auf den letzten Platz besetzt. In einer wurde die ganze Passionsgeschichte singend vorgetragen, in einer anderen ein Oster-­Oratorium. In jener Freikirche, wo ich beim Gospelkonzert selbst mitgesungen habe, mussten bis ins Foyer hinaus Stühle aufgestellt werden. So viele Leute strömten am Sonntagnachmittag herbei, um die mitreissenden und ermutigenden Lieder zu hören: „Du kannst alles, Gott, nur eines nicht: versagen.“ Ich liebe es, den Menschen gute Botschaften zuzusingen: „Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint. Ich glaube an die Liebe, auch wenn sie nicht gezeigt wird. Ich glaube an Gott, auch wenn er schweigt.“ Diese Worte hatten Soldaten während des Zweiten Weltkriegs in einem Keller gefunden. Neben einem Davidstern waren sie in die Wand geritzt worden. 

Eine Mitsängerin, die sich aufgrund eines Zeitungsinserats für das Mitsingen im Chor angemeldet hatte, erklärte mir nach den beiden Konzerten: „Ich habe schon in vielen Chören gesungen. Aber so eine Atmosphäre wie hier habe ich noch nie erlebt … Ich werde mal einen Gottesdienst besuchen.“ Auch ihr Partner, der sich während der Hauptprobe mit dem Rollator einen guten Platz suchte und dann das Konzert hörte, meinte am Schluss: „Es war so schön …, alle sind so freundlich – so etwas habe ich noch nie erlebt.“ Auch wenn ich es bedaure, dass die englischen Lieder nicht übersetzt wurden, spürten die Menschen viel von deren Inhalt. Ein paar Hinweise zeigten ihn auf. Und die Ausstrahlung der Sängerinnen und Sänger tat das Übrige. Offenbar stimmt das Bibelwort: „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“

Mirjam Fisch-Köhler ist freie Journalistin und Referentin.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank. 

Jetzt spenden.